Eine Relegation bringt alle Beteiligten auf Hochtouren, sei es die Spielerinnen und Spieler, oder die mitgereisten Landshuter Fans. „Die Stimme ist immer noch heiser!“ Der Stimmverlust käme laut Alfons, Kapitän der Mannschaft, vom intensiven Anfeuern am Spielfeld aber auch von der anschließenden Feier.
Doch los ging es am Vormittag gegen den Sachsenmeister aus Niederwürschnitz und da gab es erstmal einen ordentlichen Dämpfer. Das erste Herrendoppel, bestehend aus Alfons und Lukas, startete in ein hochklassiges Spiel, das die Landshuter lange dominierten. „Aber im dritten Satz wollten wir zu viel und wurden nervös,“ rekapituliert Alfons. (19:21/21:13/15:21) Im Damendoppel war für Lucie und Anna nichts zu holen. Die gegnerischen Damen waren eine Bank. Das Spiel ging 7:21 und 12:21 verloren. Mit einem 0:2 Rückstand gleich zu Beginn brauchte es ein Zeichen, das Michi und Jakob im zweiten Herrendoppel setzen konnten. In einem knappen dritten Satz flatterten diesmal den Sachsen die Nerven und die Landshuter holten sich den Anschlusspunkt. (21:16/17:21/21:17) Für Alfons war im Herreneinzel nichts zu holen. Der Gegenüber sei der stärkste Gegner der Saison gewesen. Mit einem Endstand von 7:21/10:21 ging das Spiel klar an den Gegner. Ähnlich klar war das Dameneinzel. Anna verlor 11:21/15:21. Und auch das Mixed mit Lucie und Lukas - Spitzname Lulu - ging verloren. (8:21/14:21) Schon stand es 5:1 für die Sachsen. Die Begegnung war zwar verloren, aber nicht die Relegation. Eine Aufstiegsrunde besteht aus drei Mannschaften, die in einer Tabelle alle gegeneinander spielen. So kann jedes Match und sogar jeder Punkt über den Aufstieg entscheiden. Daher wurde in den letzten beiden Spielen um jeden Punkt gekämpft und das hat sich gelohnt. Michi verkürzte mit einem souveränen Einzelsieg (21:11/21:19) auf 2:5. Jakob kämpfte sich nach verlorenem ersten Satz zurück und zwang den Gegner in den Entscheidungssatz, der dann verloren ging. (13:21/21:15/15:21) Der TSV Niederwürschnitz hat somit verdient die erste Begegnung mit 6:2 gewonnen. „Mit viel Glück hätten wir ein Unentschieden holen können, aber da fehlte das Selbstvertrauen und die Coolness in den entscheidenden Momenten,“ analysiert Alfons.
Dass die Landshuter zumindest zwei Spiele für sich entscheiden konnten, stellte sich als extrem wichtig heraus. Denn die zweite Begegnung des Tages hieß Sachsen gegen Baden-Württemberg und auch dort dominierten die Niederwürschnitzer. Mit 1:7 zogen die Mössinger den Kürzeren. Das hieß, dass den Landshutern im letzten Match des Tages ein 4:4 reichen würde. Während die Sachsen bereits den Aufstieg feiern durften, wurde die Halle zum Hexenkessel, denn es ging um das letzte Regionalliga-Ticket.
Nach der 1:7 Niederlage der Baden-Württemberger hatten jene kaum Zeit zu verschnaufen. Die Landshuter dagegen hatten eine Pause von vier Stunden und waren mental und physisch wieder voll auf der Höhe. Dennoch war der Beginn wieder holpriger als erwünscht. Die dritte Dame Lisa-Marie rutschte zu Anna in das Damendoppel, damit Lucie Einzel und Mixed spielen konnte, doch das Damendoppel ging verloren. (11:21/15:21) Und auch das zweite Herrendoppel, das in der vorherigen Begegnung noch so stark gewesen war, zog diesmal 19:21/16:21 den Kürzeren. Doch im ersten Herrendoppel waren es diesmal die Postler, die den dritten Satz für sich entscheiden konnten. (21:13/19:21/21:14) Wieder stand es nach Doppel 1:2. Doch spätestens jetzt, in den Einzeldispziplinen, machte sich die Fitness der Landshuter bemerkbar. Nach einem anstrengenden Tag landeten die Bälle jetzt dort, wo sie sollten. „Die Mössinger spielten sich langsam in eine Abwärtsspirale, weil bei uns die Schläge einfach geklappt haben,“ sagt Alfons, der sein Einzel nach schwachem ersten Satz doch noch souverän und einstellig nach Hause holte. (19:21/21:14/21:9) Auch Lucie ließ nichts anbrennen. Im ersten Satz musste sie noch in die Verlängerung, aber ähnlich wie Alfons konnte sie nochmal eine Schippe drauflegen und gewann souverän. (24:22/21:11) Den härtesten Fight des Tages lieferte sich Jakob im entscheidenden Spiel des Tages. Wieder ging es gegen seinen Rivalen aus dem Doppel, gegen den er wenige Minuten zuvor schonmal verloren hatte. Und wieder ging der erste Satz verloren. Aber der erfahrene Postler ist für sein ruhiges und geduldiges Spiel bekannt, das den Puls der Gegenüber in ungewohnte Höhen treiben kann. Und der Plan ging auf. (18:21/21:14/21:16) Das Einzel besiegelte den vierten Punkt und ab dann war klar: Der PostSV spielt Regionalliga. Das verlorene Einzel von Michi und das gewonnene Mixed von Lukas und Lucie waren dann nicht mehr von Bedeutung, rundeten aber das Ergebnis eines 5:3 Sieges für Landshut ab.
Nach der ersten Euphorie laufen bereits die Planungen für die neue Saison. Die dritthöchste Liga des Landes wird dem ehemaligen Oberligateam einiges abverlangen. Der Blick ist fest auf die Saisonsvorbereitung gerichtet.