Donnerstag, 13 Oktober 2016 09:16

Heiko Müller bei der O35 Europameisterschaft

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Heiko Müller präsentiert sich bei der Europameisterschaft O35 Heiko Müller präsentiert sich bei der Europameisterschaft O35

Noch bevor die Saison mit den Punktspielen richtig losgegangen ist, startet der Post SV gleich mit einem Novum. Das erste Mal in der Vereinsgeschichte hat ein Spieler der Badmintonabteilung an einer Europameisterschaft teilgenommen. Gleich für zwei Disziplinen wurde Heiko Müller vom dafür zuständigen Gremium für die diesjährigen Europameisterschaften der Altersklassen nominiert. Im slowenischen Podcetrtek kämpften also Spieler aus ganz Europa um die begehrten Medaillen. Heiko Müller war aber bereits die Teilnahme an diesem großen Turnier so viel wert wie eine Medaille: „Es war schon lange ein Traum von mir gewesen, einmal bei einem so großen Turnier für Deutschland antreten zu dürfen. Der Traum ist jetzt wahr geworden.“
Mit dem Ziel Spaß zu haben und das Turnier zu genießen startete der Postler in das Turnier. Die Planung war nach den Erstrundenspielen im Herreneinzel und Herrendoppel O35 wieder nach Hause zu fahren. Ein Spiel zu gewinnen schien zunächst nicht im Bereich des Möglichen. Doch es kam anders.


Sowohl die Anreise ins rund 500 Kilometer entfernte Podcetrtek als auch die Unterbringung verlief problemlos. Am Samstagabend stand um 20:30 Uhr das Team Meeting mit den beiden Team Managern des Deutschen Teams an. Hier wurden alle notwendigen Informationen zum Turnierablauf gegeben. Im Anschluss stand eine offizielle Trainingszeit zum Einschlagen und zur Hallengewöhnung ab 22:00 Uhr an. Das erste Spiel von Heiko war für Sonntagnachmittag angesetzt. Hier ging es dann gegen den weitgehend unbekannten Italiener Mauro Procaccini. Die Atmosphäre in der Halle war beeindruckend. Heiko: „Vor den Spielen musste man sich in einem Meeting Raum in den Katakomben der Halle bereitfinden. Hier haben die Schiedsrichter kontrolliert, ob die Spielkleidung den offiziellen Regelungen entsprach, also keine zu großen Werbeaufdrucke zu sehen waren.“ Nach Aufruf des Spiels durch den Hallensprecher marschierten die Spieler in einer Reihe mit den Schieds- und Linienrichtern aufs Feld, wo dann die Aufschlag- bzw. Seitenwahl vorgenommen wurde. Beim Einschlagen wurde dem Landshuter Spieler der 2. Mannschaft bereits klar, dass heute etwas gehen könnte. Ein wenig Nervosität war aber schon da. Denn die Spiele wurden live im Internet übertragen und einige Spieler aus Landshut hatten bereits angekündigt, das Spiel zu Hause zu verfolgen. Hochmotiviert startete Heiko in die Partie und lies seinem Gegner nicht den Hauch einer Chance. Der vorher versprochene Jubel in die Kamera und ein Gruß an die Familie daheim durfte dann natürlich am Ende auch nicht fehlen. Ein Problem brachte der Sieg dann aber mit sich. Da Heiko nicht im Entferntesten damit gerechnet hatte, ein Spiel zu gewinnen, war die Unterkunft nur für zwei Nächte gebucht. Nun musste also eine Verlängerung um eine weitere Nacht her. Doch das Doppel stand am darauffolgenden Montag auch noch an. Hier sollte es dann an der Seite von Martin Höppner von der SG Gittersee Leipzig gegen die beiden Österreicher Horejs-Kainrath/Putz gehen. In dem Spiel harmonierte die durch Zufall zusammengebrachte Paarung aus Landshut und Leipzig hervorragend und hatte bei den Gegnern auch schnell die Schwachpunkte ausgemacht. So hatten auch die beiden Österreicher zu keinem Zeitpunkt eine reelle Chance, das Spiel zu gewinnen. Heiko nach dem Spiel: „Unfassbar! Du reist hier an, um den Moment zu genießen und dann gewinnst Du glatt zwei Matches.“ Das bedeutete dann Verlängerung der Reise um zwei Nächte. Glücklicherweise war dies problemlos möglich.
Im nächsten Spiel im Herreneinzel O35 musste sich Heiko dann erneut mit einem Österreicher messen. Markus Ratzenböck machte hier ein starkes Spiel und zwang dem Landshuter „Oldie“ sein aggressives Spiel auf. Vielleicht ein bisschen übermotiviert fand Heiko leider nicht mehr zurück ins Spiel und musste sich in zwei Sätzen geschlagen geben. In der 2. Runde des Herrendoppels lief es besser. Hier standen als Gegner die zwei an 5/8 gesetzten Ungarn Horvath/Gebhardt auf dem Programm. Im 1. Satz bot man den Zuschauern schon lange Ballwechsel, doch die Favoriten spielten sich eine 17:15 Führung heraus. Heiko und Martin ließen sich dadurch aber nicht einschüchtern und hielten dagegen. Punkt um Punkt machten sie gut, bis am Ende der Sack zu und der Satz gewonnen war. Doch die erfahrenen Ungarn zeigten sich davon unbeeindruckt und zogen mehr und mehr ihr Herreneinzel geprägtes Spiel auf. Leider schafften die beiden Deutschen es zu selten, diesen Rhythmus zu durchbrechen und unterlagen in Satz 2. Im entscheidenden 3. Durchgang riss bei den beiden Deutschen komplett der Faden. So hatten die Favoriten leichtes Spiel und entschieden den 3. Satz sowie das gesamte Match für sich. Heiko nach dem Spiel: „Schade. Wir hatten sie nach dem 1. Satz auf der Pfanne. Doch dann haben wir den Daumen nicht drauf gehalten. Das wäre eine kleine Sensation gewesen.“
Das Fazit des Landshuter Oldies zum Turnier fiel dennoch positiv aus: „Es hat eine Menge Spaß gemacht. Vor dem Turnier hätte ich niemals damit gerechnet, hier ein Spiel gewinnen zu können. Dass es am Ende zu je einem Sieg im Einzel und Doppel reicht, freut mich daher besonders. Toll war aber wirklich die Unterstützung meiner Landsleute von zu Hause. Als bekannt wurde, dass die Spiele live im Internet übertragen werden, haben einige tatsächlich vor dem Computer mitgefiebert. Einmalig!“

Heiko HP 1 Heiko HP 2
Heiko mit DBV-Ausstattung mit Doppelpartner

 

 

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